Vielleicht sind Erotik und Sex für den eBook-Markt so wichtig wie das Benzin fürs Auto. Ich darf diesen schrägen Vergleich wählen, weil es auch ziemlich schräge Geschichten gibt, die mittlerweile hemmungslos und ohne (zensierenden) Lektor publiziert werden. Und sicherlich auch mit echtem Anspruch an die Qualität geschrieben – bestenfalls. Stories, in denen junge Frauen Sex mit Dinosauriern haben, sind pure Fiktion, und die ist nicht so ganz verboten, wie Geschichten, die auf Sodomie herauslaufen. Insofern ist “Dinoporn” in den USA im Trend; ich finde das zunächst mal unfassbar.
Aber, da beißt die Maus keinen Faden ab: Es gibt dieses Genre.
“Bizarre Erotik”, über die uns ein Spiegel-Artikel voll und ganz aufklärt.
Womit ich dieses Kapitel ja eigentlich abhaken könnte, nachdem ich die Anmerkung, dass es so etwas wohl schon immer gegeben hat, eingefügt habe:
“Pasiphaë denkt sich die Konkurrentinnen als „doofe Kühe“ und wünscht sich (einen Mann wie) einen Stier, einen schönen, starken Bullen. Die Rohheit des angetrauten Gatten genügt ihr nicht. Mit der entsprechenden Macht ausgestattet, wird dieser Typ Frau mit Vergnügen ihre Mitbewerberinnen opfern oder ins Messer laufen lassen.”
Das ist Mythologie: Der Wunsch, sich mit einem Tier zu paaren, ist keine wirklich gesunde Art, sexuelle Wünsche zu organisieren, deshalb wird der Wunsch auch im Mythos als “vor langer, langer Zeit” gegeben dargestellt.
Bei Artemis war der Sexualpartner nur zur Hälfte Tier:
Artemis wird vom attraktiven Pan verführt und umgeben von Satyrn und wunderschönen Nymphen liebevoll in die Geheimnisse der Lust eingeweiht. Dabei erweckt er in ihr bislang ungeahnte Begierden und Gefühle, die seinen eigenen in nichts nachstehen …
Auch diese Szene gibt es als eBook, in “Artemis’ Verführung” von Justine Morgan.
Um was geht es? Nun ja, kurz gesagt, um das EINE
Artemis, Göttin des Waldes und der Jagd, wird von dem Satyr Pan verführt. Doch hat er es nicht sehr einfach, denn Artemis ist noch Jungfrau und will sich für DEN einen Mann aufheben…
Schön, dass wir nicht nur das eBook, sondern auch die Rezension dazu im Netz finden: “Artemis Verführung ist ein netter Quickie für eine schlaflose Nacht. Man muss nicht viel nachdenken und es lässt einen prickeln.”Ein eBook von Pam, der Bloggerin, die diese Rezension verfasst hat, würde ich gerne besitzen…
Aber weiter im Text: Erotische eBooks sind…
- nicht besser, als gedruckte Erotik
- ab 99 Cents zu haben
- oft nicht einmal die wert
Der letzte Punkt war allzu gemein. Ich hab’ das nicht so gemeint, zumal ich ja jetzt mit dem Gedanken spiele, selbst unter die eBook-Autorinnen zu gehen, mit dem Reizthema EROTIK.
Hier könnt Ihr Euch übrigens eine Leseprobe zu Artemis Verführung oder gleich den ganzen Text herunterladen, mit meinen Texten ist es so weit noch nicht. Die Schmuddeltexte wären für ein eBook ganz gut geeignet, mein eigentliches Projekt
OVIDs Liebeskunst für Frauen, in der Interpretation von Leilah
vielleicht nicht so sehr – es liest sich am Bildschirm und auf dem Pad nicht so gut.
Weil ich doch schon eine Anleitung zum eBook-Schreiben gefunden habe, sollte ich auch zur eBook-Autorin mutieren, vielleicht, denke ich. Was mich stört, ist die Technik:
Kann ich mein eBook auch auf einem Kindle eBook Reader lesen?
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“Geschlossene Gesellschaft” also. Ob ich da jemals hineinkomme? Als Nischenautorin für Erotik in der Zeitenwende?