Alics Schwarzer zum 70.

Alice Schwarzer, die am 3. Dezember 70 Jahre alt wird, bekommt zum Jubiläum einen Band historisch-kritischer Einordnung: 326 Seiten über „Alice im Niemandsland – Wie die deutsche Frauenbewegung die Frauen verlor“. Muss das noch mal sein? Schließlich arbeiten sich schon seit Jahrzehnten Frauen an Schwarzer ab, den Alphamädchen und Charlotte Roche dient sie als Mutterfigur, von der es sich zu distanzieren gilt. Hat Gebhardt mehr als eine weitere Abrechnung zu bieten?

Heide Oestreich findet das Buch von  Miriam Gebhardt ja irgenwie gut – und hat bei einer Buchbesprechung den Vorteil, dass sie wenig von den eigenen Gefühlen für diese Lady, die sicher nicht das Urgestein der Frauenbewegung ist, erzählen muss.

Die “Emma” sollte ja die Alternative zu den typischen Frauenzeitschriften sein, und es ist weniger wichtig, was drin steht, als, wie es empfunden wurde.

Ich würde mal sagen, die Zeitung hat wenig zur Frauenbefreiung,  zum Abbau von Zwängen beigetragen.  Das ist aber nur so ein Bauchgefühl. Mein Bauch war auch schon mal schlanker, aber nach zwei Kindern ist da etwas hängengeblieben. Insofern frage ich mich, was “Mein Bauch gehört mir” für eine Parole sein soll, denn, auch wenn ich lieber schlanker wär’ hab’ ich dieses zwanghafte Essen.

Andere haben andere Zwänge, und wie Frau ihre Wiederholungszwänge los wird, konnte Alice nicht vermitteln. Sie wird ihre eigene Rechthaberei wohl auch nie loswerden.
Von der PorNO-Kampagne will ich nicht viel reden. Das wäre eher ein Männerthema, und ich versteh’ die Macker, die sich so ihre Ersatzbefriedigung verschaffen, nur zum Teil. Das wäre auch ein Dialog-Thema für Männer und Frauen, aber der Dialog ist gestört.

Demut und Dominanz, aber auch die ungeheure Macht der Mutter bei der frühen Erziehung, Prägung ihrer Nachkommen sind immer noch Tabuthemen. Nicht nur Frauen, sondern auch Männer haben Ohnmachtsgefühle, mit denen sie zurecht kommen müssen. Freiheit geht anders, gibt es für eine kleine “Elite” mit relativer Freiheit, die auf Privilegien beruht. Das Geburtstagskind gehört dazu, bekommt sogar ein Buch als Geburtstagsgeschenk.

 

 

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