Ich finde das komisch: Gestern schreibt ER noch über Nana, heute ich über Nala – na ja, und Nina wird hier auch noch ihren Auftritt bekommen. Nalas Eltern habe sie ja schon als Kind etwas “seltsam” gefunden, sagt sie, und schreibt aus der Praxis der Domina; besser aus dem Studio. Im Studio hat sie sich das Geld fürs Studium verdient, erzählt sie, und Markus Lanz führt so eine Art Interview, das als lockeres Gespräch daherkommen soll.
Ihr könnt das nachhören, und zuschauen. Die Deutsche Abendunterhaltung besteht demnach darin, den ZuschauerInnen zu erklären, was ein Safeword ist.
Ihr könnt natürlich auch lesen, was Nala Martin geschrieben hat. Sie meint ja, das Interesse, das massenhafte Interesse an SM-Literatur, wie es die Verkaufszahlen von “50 Shades…” belegen, sei reine Neugier, keine masochistische Veranlagung der Frauen. Nein, reines Interesse, ein Blick über den Gartenzaun. Das soll uns wohl beruhigen. All die neugierigen Frauen wollten sich ein Märchen hereinziehen.
Das heißt aber auch nicht, dass es in deutschen Schlafzimmern keine Machtkämpfe gäbe. Bloß kein “Safeword”. So hat sie es aber nicht gesagt. Zum Spielen gehört das Safeword, um die Szene abbrechen zu können. Im professionellen Bereich – und im privaten – ist es eher unerwünscht, wenn das Spiel abgebrochen wird. Deshalb sollte die Domina die Grenzen, Wünsche und Tabus ihres Gastes kennen.
Das ist alles ganz normal, wie die Vorstellung, SM sei, was zwischen Bienchen und Blümchen stattfindet – nur eben “anders”. SM sei halt eine Randgruppe.
Sicher, was die Sicherheit betrifft. Wenn mein Klient in scheinbarer Verzweiflung “Bitte, hören Sie auf, Nein, lassen Sie mich…” winselt und eigentlich meint “Mach weiter”, habe ich für alle Fälle vorher ein Safeword vereinbart, das wirklich “Jetzt aber aufhören” bedeutet. Das kann von “Safeword” geleistet werden und sollte überall verstanden werden. Mit meinem Spielpartner kann ich vereinbaren, was ich will, damit ich weiß, wann ich aufhören muss.