Was die Sexologin von Deinen Geheimen Neigungen und Leidenschaften hält

Liebe Freundinnen,

wenn die BILD die Sex- und Beziehungscoach Vanessa del Rae interviewt, ist die sexuelle Revolution in der Gegenwart angekommen – oder sie muss noch mal durchgearbeitet werden, weil sie einfach nicht stattfinden will und wird.

Bei der BILD geht es inzwischen nicht mehr um Sexualkunde, sonder um Sexologie, das klingt wissenschaftlicher; meinetwegen sollen sie auch von “Sexualwissenschaften” reden, das ist vielleicht zu akademisch und ändert nichts daran, dass “normal” sich nicht definieren lässt, weil “normal” und “privat” zu Recht in der Zone des Schweigens aufgehoben ist; nur diese Sexpertinnen meinen, darüber plaudern zu müssen.

“Abnorm”, “abartig” und “pervers” – auch da gibt es diese Verschiebungen, wenn auch aus alten Zeiten das Wort “entartet” in Teilen der Politik wieder hochschwappen will: Das ist eindeutig abartig.

… ich sage meinen Klienten immer, dass alles erlaubt ist, was lustvoll ist und Spaß macht, solange niemandem gegen seinen Willen Schmerz zugefügt wird.

Wir dürfen nun noch zwischen sexueller Orientierung und sexueller Neigung differenzieren; und können als sexuelle Neigung “… geheime Fantasien, die von den meisten Menschen erst mal verdrängt werden” verstehen.

Genauer gesagt: Die Phantasien bleiben sio ziemlich geheim – wobei in längeren Partnerschaften “geheim” relativ ist. Nicht verdrängt wird die Angst vor Ablehnung – und gerade deshalb gilt es, das weite Feld vorsichtig zu beschreiten, oder Phantasie Phantasie bleiben zu lassen.

Ich bin froh wenn ich sex bekomme da komm ich doch nicht mit soetwas.

- so die Meinung von Frank Wenig; Nomen est omen.

Ist er interessiert, neugierig, erstaunt oder ablehnend? Und dann die entscheidende Frage: „Könntest du dir das vorstellen? Hättest du auch mal Lust, so etwas auszuprobieren?“ Möglicherweise läuft man offene Türen ein, da sich der Partner bisher auch nicht getraut hat, das Thema anzusprechen. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht gering, schließlich hat fast jeder eine geheime Neigung.

Dass die (seltene) Vorstellung vom Mann in Frauenkleidern häufiger ist als die von der Frau in Männerkleidern, liegt wohl an der Mode.

Ich hatte mir gestern den Film “The Incredibly True Adventure of 2 Girls in Love“, in dem sich zwei Mädels verlieben und die eine ihren 18. Geburtstag feiern will, angeschaut; als ich noch Teeny war, gab es den noch nicht. Ich muss sagen, ich war gerührt. Die beiden kamen ganz ohne “Neigungen” aus – warum wohl?

Aber ehrlich gesagt: Träumen wir nicht alle manchmal von Dingen, die wir nicht (mehr) bekommen können? Vernünftige Gründe, erotische Texte zu lesen, haben wir jedenfalls nicht.

 

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