Nackte Männer – im Museum

Um wieder einmal von Frau zu Frau zu sprechen, liebe Freundinnen: Der reale Mann ist selten ideal. Ideale Abbilder von Männern werden ins Museum gestellt, dann steht das Publkum Schlange.

Während der Frauenkörper Objekt der männlichen Sehnerven ist, also in der Werbung, als Kaufanreiz, ökonomisch unentbehrlich, ist der nackte Mann sprichwörtlich der, dem frau nicht in die Tasche greifen kann, einer, der nicht viel zu bieten hat.

Außer seiner Schönheit, die aber eher von männerorientierten Männern, als von Frauen wahrgenommen wird.

Also wandert die männliche Statue ins Museum, wo sie sich so schamlos-breitbeinig präsentiert, wie Frau sich nie in Pose setzen würde.

Im Pariser Musée d’Orsay dreht sich derzeit alles um das männliche Geschlecht. Die Ausstellung “Masculin/Masculin” zeigt wild gemischt fast 200 Werke von 1800 bis heute. Im Wiener Leopold-Museum sorgten die “Nackten Männer” bereits für Aufregung.

Ein unvollständiger, kurzer Rundgang ist von hier aus als Video zu erleben.

Dieses berühmte Selbstportrait war nicht in Paris:

Rudolf Koppitz, Im Schoße der Natur (Rudolf Ferstl), um 1925. © Münchner Stadtmuseum
Nude Visions | WAZ.de

“Im Schosse der Natur” fühlt Mann sich geborgen, im Mutterschoße zu wohnen, ist ihm, wie auch der Frau, unmöglich: Gut so.

Aber die Selbstinszenierung musste sein, war wohl auch mutig.
Nur gut, dass KünstlerInnen nicht erklären müssen, was sie machen.

Habt Ihr Euren Macker, Liebsten oder “besten Freund” schon mal als Kunstwerk inszeniert – und was ist dabei entstanden? Der nackte Mann in der Perspektive der Kunst zeigt andere Seiten als der gewohnte Mann. Und jede Frau kann ihn entdecken – nicht nur im Museum; sie braucht nur ein Model, das sich zur Verfügung stellt.

Was soll ich Euch zu Endymion erzählen?

Selene verliebte sich in Endymion. Sie versetzte ihn in eine Höhle auf dem Berg Latmos in Karien. Dort ließ Selene ihn mit der Hilfe von Zeus in einen ewigen Schlaf verfallen, um ihn vor dem Tod zu bewahren und ihm dadurch ewige Jugend zu schenken. Jede Nacht kam sie zu ihm in die Höhle. Sie hatten fünfzig Töchter. Als weitere Nachkommen gelten die Söhne Aitolos, Paion und Epeios sowie eine Tochter namens Eurykyda. Um seine Nachfolger für den Thron von Elis zu bestimmen, ließ er seine drei Söhne ein Wettrennen bestreiten. Der Sieger war Epeios.

Die Töchter galten wohl nicht als würdige Thronfolgerinnen…

Abgesehen davon, haben wir hier den Mann als (ewigen) Träumer. Der ist der Mondgöttin (im Lateinischen: Luna) als Partner zuzuordnen.

Die ruft (bei OVID) Leander an: “Endymion lässt nicht zu, dass du hartherzig bist. Richte auf mein heimliches Tun deinen Blick! [60] Du stiegst als eine Göttin vom Himmel herab und suchtest einen Sterblichen auf; …”

- Wobei ich mich jetzt natürlich frage, ob wir diese Szenen heute noch brauchen können, etwa in der Liebeskunst für Frauen, dieser Geschichte, der ich noch immer ausweiche…

 

 

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