Weibliche Rituale – Zeremonien der Isis

Sicherlich hat Kleopatra einen großen Beitrag beim “Import” der Isis nach Rom, und damit in unseren Kulturkreis, geleistet.

Ihr könnt Euch das grob skizziert in einem Film zeigen lassen, deshalb will ich jetzt nicht mehr viel  dazu schreiben.

In Rom, im Vatikan steht auch diese Statue der Isis; nicht immer können bei der Isis-Darstellung die Details derart herausgearbeitet worden sein. Was Isis in der rechten Hand hält, ist ein Sistrum, ein Musikinstrument, das in unserem Zusammenhang rituellen Zwecken gedient haben muss.

»Zeremonialstandarten«oder “Isisklappern” gibt es schon seit der Bronzezeit. Was “die mögliche Handhabe dieser Kultobjekte” betrifft: Da diskutieren die Historiker noch. Einer der Zwecke der Sistra könnte dem der Ritualglocken ähneln, deren Klang das Bewußtsein in eine für Meditationen und magische Handlungen empfängliche Stimmung versetzt.

Diese “Klappern” müssen bedeutsam sein, wenn OVID sie in der gleichen Zeile mit dem Gott Anubis, der die Toten ins Totenreich begleitet, erwähnt. Die Kulte der mythischen Figuren überschneiden und durchmischen sich; als Osiris von seinem Bruder Seth ermordet und zerstückelt worden war, belebte seine Gemahlin und Schwester Isis ihn mit Hilfe des Anubis wieder.
Ob die Schlange, die um den Altar kriecht, eine rituelle Bedeutung hatte, lassen wir offen  (Kleopatra starb durch den Biss einer Kobra).

From at least the New Kingdom, Isis was frequently associated with the goddess Hathor (whose name means ‘House of Horus’, perhaps an indication that she was the original mother of Horus) from whom she acquired her headdress, cow’s horns and sun disk. As a cow goddess she could also be worshipped as the mother of the Apis bull. (Quelle)

Diese religiös-mythologischen Verknüpfungen rechtfertigen doch die Verehrung der Göttin!  Oder ihre Anbetung. In der richtigen Weise gestellt, müssen sich doch die Bitten an die Göttin erfüllen…

Heiligtümer und Tempel der Isis waren die angemessenen Orte für solche Gebete, mit denen wir uns noch eingehender auseinandersetzen wollen. Männer waren an diesen Orten nur unter bestimmten Bedingungen zugelassen; anzunehmen ist, dass bei denen eine vorherige Prüfung, Initiation erforderlich war, wobei eine Priesterin, ausgestattet mit den Insignien der Isis, die Göttin stellvertretend vertrat. Denkbar ist aber auch – und Funde von Statuetten deuten darauf hin – dass es die Isis-Verehrung auch im nichtöffentlichen, privaten Rahmen gab.

Warum auch nicht? Der Isis-Kult braucht keinen organisierten Staatsapparat wie die katholische Kirche, lässt sich informell praktizieren, wenn der eigentliche Kult in der Verehrung des weiblichen Prinzips besteht, darf auch eine selbstbewusste, selbsternannte Stellvertreterin der Göttin deren Insignien nutzen, die ihr entgegengebrachte Huldigung genießen und ihren persönlichen Ritus inszenieren: Ich denke dabei an ein dialogisches Ritual, oder einen rituellen Dialog, der vom Klang des Sistrum strukturiert wird.

Aber schauen wir zunächst, wie es bei Corinna und OVID weitergeht.

 

— Hinweis: —

Zur Übersicht: Die Liebeskunst für Frauen nach OVID in der Interpretation von Leilah

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